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Die Preußen

 


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Die eigentlichen Preußen

Die Prußen (Prusai) gehören zu den Indoeuropäischen Völkern und bilden mit den Kuren, Litauern und Letten die baltische Sprachfamilie. Das Kerngebiet der prußischen Siedlungen erstreckte sich seit vorgeschichtlichen Zeiten bis 1945 auf das Gebiet, das als Ostpreußen bekannt wurde.

Einzelne Prusai-Stämme treten schon früh aus dem Dunkel der Geschichte hervor.

Während Tacitus sie im 1.Jh. n.Chr. noch mit Aisten bezeichnete, nannten spätere Chronisten sie Pruzzen, Prußen, auch Preußen. Sie sich selber nannten sich Prusai und ihr Land Prusa.

Seit dem 9. Jh. wurde das friedvolle Leben der Prußen zunächst durch Überfälle nordischer Völker gestört, ab dem 10. Jh. folgten dann regelmäßige Angriffe der Masowier. Der jahrhundertelange Drang der südlichen Slawen zur Eroberung des Prußenlandes brachte den Deutschen Orden ins Spiel, der zur deutschen Abhängigkeit führte und schließlich 1945 mit einer fast vollständigen „ethnischen Säuberung“ des Landes unter brutalen Umständen endete. Das Land wurde willkürlich zerstückelt und durch Landfremde besetzt. Der Großteil der Prußen fand nach der Vertreibung in Deutschland, innerhalb dessen Staatsgrenzen sie seit siebenhundert Jahren lebten, Zuflucht. Durch neue Grenzen und gezielt geförderte Unkenntnis der Geschichte, wird heute ihre Rückkehr verhindert.

Institute, Vereine und Firmen schmücken sich weiter mit dem Namen “Preußen”, der den Prußen genommen wurde, ohne nennenswerte Kenntnisse über diesen baltischen Stamm und seine tragische Geschichte zu vermitteln. Die historische Komponente, stets vernachlässigt, wird bewusst ausgegrenzt.

Die in Deutschland lebenden Prußen arbeiten in den Organisationen TOLKEMITA und PRUSA zusammen, um dem völligen Untergang von Kultur und Identität dieses baltischen Volkes aufzuhalten. Eine wesentliche Aufgabe liegt in der Auffindung von Geschichtsquellen und der Darstellung der Geschichtsdaten, die bisher größtenteils verfälscht wiedergegeben werden, sowie in der Sammlung, Erhaltung und Weitergabe von prußischen Kulturgütern.


Die Prusai – Die Prußen

In der Überlieferung bestanden die Prusai aus zwölf Stämmen, die im losen Gefüge zusammenlebten. Die Legende spricht von König Waidewut und dem Priester Bruteno, die beide aufgrund ihres hohen Alters das Land Prusa auf die zwölf Söhne Waidewuts aufteilten. Danach gehörte auch Litauen zur prußischen Völkerfamilie.

Die relative Leichtigkeit der Lebensumstände und das geordnete Leben führten zu beachtlichem Wohlstand. Das Vorkommen von Bernstein, das an Ergiebigkeit jede andere Fundstätte in der Welt übertrifft, bot eine gute Möglichkeit, das Land mit Waren und Kenntnissen der damals bekannten Welt zu versorgen. Neben Bernstein konnten mancherlei landwirtschaftliche Produkte, wie Honig und Wachs, ausgeführt werden. Der Chronist Miechovius (16.Jh.) behauptete sogar, dass diese prußischen Produkte ausreichen würden, halb Europa damit zu beliefern. Ein weiterer bedeutender Wirtschaftsfaktor war die Fauna des Landes, die kostbare Felle und Häute der seltensten europäischen Tierwelt liefern konnte.

Der Reichtum blieb den Nachbarn nicht verborgen und so kam es ab dem 9. Jh. zu Invasionen der Nordländer, die ein Jahrhundert später von regelmäßigen Überfällen südlicher Slawen abgelöst wurde. Während der Völkerwanderungszeit waren die Prußen als eines der wenigen europäischen Völker ihrem Heimatland treu und sesshaft geblieben

Die masowischen Raubzüge auf das prußische Gebiet häuften sich im 11. Und 12. Jh. und zwangen die Prußen, sich zu vereinen und Gegenschläge zu organisieren. Dies überraschte die Masowier so, dass sie sich im 13. Jh. an den Deutschen Orden wandten und ihn baten, das Land zu erobern. Mit großer Übermacht, ausgestattet mit modernem Kriegsgerät und durch die Kreuzzüge militärisch erfahren, begann die christliche Militärmaschine 1230 die Prußen, ein Volk von Bauern, Fischern und Jägern mit Krieg zu überziehen.

Trotz ihrer Unterlegenheit hielten die Prußen 53 Jahre den Angriffen des Deutschen Ordens und seiner europäischen Verbündeten stand. Doch sie mussten sich schließlich ergeben. Es folgten Zeiten der Rechtlosigkeit, Verbot der prußischen Sprache, Verfolgung bei Ausübung der prußischen Religion und Vertreibung derer, die sich dem neuen System nicht anpassten. Ende des 14. Jh. gipfelte das Unrecht in den sogenannten “Preußenfahrten des europäischen Adels”, bei denen zur Erprobung des Mutes und der Tapferkeit baltische Dörfer überfallen und ihre Bewohner ermordet wurden.

Mit der Umwandlung des Ordensstaates in ein weltliches Herzogtum im 16. Jh. durch den letzten Hochmeister Albrecht von Brandenburg verbesserten sich die Lebensbedingungen der Prußen. Sie durften wieder prußisch sprechen, die ersten Bücher in prußischer Sprache wurden in Königsberg gedruckt. Mit der Gründung der Königsberger Universität 1544 wurden sogar einige von ihnen zu den Bildungseinrichtungen zugelassen. Jedoch zeigten die Benachteiligungen der letzten Jahrhunderte ihre Spuren. Die breite Bevölkerung der Prußen, die trotz gezielter Einwanderungspolitik die Mehrheit im Lande bildete, wurde weiterhin diskriminiert. Es war daher nicht verwunderlich, dass Prußen sich unprußische Namen zulegten, um aus ihrer Misere herauszukommen. Sie erleichterten den offiziellen Stellen damals wie heute die Behauptung, dass es keine Prußen mehr gäbe.


Die prußische Sprache

Im Zuge der Unterdrückung prußischer Kultur war die prußische Sprache lange Zeit vom Deutschen Orden verboten worden. Erst dreihundert Jahre nach der Eroberung ordnete der letzte Hochmeister Albrecht von Brandenburg, Mitte des 16. Jh. an, dass den zu Gottesdiensten gezwungenen Prußen der Inhalt des Geschehens in ihre Muttersprache übersetzt werden solle. Zugleich vergab er bei der Gründung der Königsberger Universität im Jahre 1544 sieben Stipendien an die Studierenden der prußisch-baltischen Stämme. Auch der Reformator Martin Luther setzte sich dafür ein, dass man sich der Sprache des Volkes bedienen solle. Die in dieser Zeit gedruckten Bücher in deutsch und prußisch bilden heute den Grundstock der prußischen Sprache.

Trotz der späten Einsicht des Herzogs war es für die große Teile der Urbevölkerung schwer, Zugang zu den Bildungseinrichtungen zu finden, da viele Landordnungen und Gesetze das Niederlassen in den Städten noch lange verboten. Das letzte Gesetz , das sogar die Bekleidung der Prußen regelte, fiel erst im Jahre 1701.

Die prußische Sprache überlebte nach der Eroberung vor allem in ländlichen Gebieten, wo die mit niederen Arbeiten betrauten Prußen meist unter sich waren. Mit der Einrichtung rein deutscher Schulen wurde der Gebrauch des Prußischen immer geringer. Prußische Wörter blieben in Ortschafts-, Flur- und Gewässernamen bis 1938 bzw.1945 erhalten, besondere Ausdrücke wie Marjell, Kardek, Luntrus leben noch heute.

Als man im 19. Jh. erkannte, dass die prußische Sprache fast verlorengegangen war, stieg das Interesse bei den Wissenschaftlern. Bezzenberg, Vater, Pierson und Berneker lieferten wertvolle Studien. Nesselmann, Endzelins, Trautmann und andere folgten bis 1945.

Nur vereinzelt werden heute Forschungen durchgeführt, wobei die Bemühungen der Wissenschaftler in den baltischen Staaten und in Italien hervorzuheben sind.


Die Religion der Prußen

Die günstigen Bedingungen in vielen Bereichen führten bei den Prußen zur Entwicklung eines ausgeprägten Religionswesens.

Sie lebten als Ackerbauern, Fischer und Jäger inmitten von Wäldern und Seen. So sahen sie in allen Erscheinungen der Natur den Ausdruck der göttlichen Schöpfung und gaben ihnen Namen unter denen sie das Göttliche verehrten. Das Wesentliche ihrer Religion war die Ehrfurcht und der Respekt der Natur. Zu den besonderen Heiligtümern zählten Bäume, vor allem Eichen und Linden. Sie wurden als Sitz der Gottheiten verehrt, deren oberstes Dreigestirn Perkunos, Potrimpos und Pilkollos waren. Heilige Seen, Felder und Haine durften außer von Priestern von niemanden betreten werden. Der wichtigste Hain war Romowe, Sitz des Oberpriesters, dessen Ansehen weit in die anderen baltischen Völker reichte. In Romowe wurden heilige Feuer unterhalten und weiße Pferde dienten dem Orakel. Die Feste der Prußen waren fröhlicher Art und entsprachen dem Gang der Natur in den Jahreszeiten.

Der brutale Überfall des Deutschen Ordens traf das mit einfacher Ausrüstung für seine Religion und Freiheit kämpfende Volk schwer. Die Prußen waren neben den Litauern das letzte nichtchristliche Volk Europas. Sie standen der Dreieinigkeit des christlichen Gottes nicht unbedingt ablehnend gegenüber. Die ersten Begegnungen verliefen friedlich und einige ließen sich taufen. Jedoch das unchristliche Verhalten das Land mit Feuer und Schwert zu erobern, die Gläubigen mit Strafen einzuschüchtern und der Drang sich die Erde mit Gewalt untertan zu machen, waren nicht geeignet, dem Christengott als Gott der Liebe zu vertrauen. Zudem erkannten sie, dass es dem Orden vorrangig um die Eroberung ihres Landes ging, das Kaiser und Papst bereits dem Orden im voraus zuerkannt hatten.

So bäumte sich der Freiheitswille des prußischen Volkes zu einem langen und harten Widerstand auf.

Als der Kampf verloren war, folgten die Mechanismen der Unterdrückung der persönlichen Freiheit, bei denen auch die Ausübung der eigenen Religion verboten war. Schließlich überlebten nur Reste des Brauchtums im Volke, deren Sinn zum Teil verlorengegangen war.


Das Land PRUSA

Das Land PRUSA  zählt zu den mittelgroßen europäischen Ländern. Mit annähernd 40.000 qkm ist es mit den Niederlanden, Belgien oder der Schweiz vergleichbar.

Lange Meeresküsten, über dreitausend Seen, Flüsse, Haffs, ausgedehnte Wälder und weite Ackerflächen sowie das größte Bernsteinvorkommen der Welt boten seinen Bewohnern seit jeher gute Lebensbedingungen.

Bis zum 2. Weltkrieg galt das Kernland Preußen als Kornkammer Deutschlands.  Die Bevölkerungsdichte lag im Vergleich zu anderen deutschen Ländern im unteren Bereich.

Industrie; Handel und Tourismus vermittelten neben der Landwirtschaft und Viehzucht Arbeit für viele. Als einer der größeren eisfreien Häfen in der nördlichen Ostsee kamen die Aktivitäten in der Hauptstadt Königsberg selten durch Wetterbedingungen zum Erliegen.

Die Herzog Albrecht-Universität Königsberg war ein europäisches geistiges Zentrum von Rang, aus der viele bekannte Wissenschaftler kamen.

Aufgrund der nördlichen Randlage und der baltischen Herkunft von fast der Hälfte seiner Bewohner unterschied sich die Gesellschaft von den übrigen deutschen Provinzen deutlich.

Nur in Perioden von Auseinandersetzungen zwischen den stärkeren Nachbarn, wie zuletzt im      2. Weltkrieg, fiel der Lebensstandard. Seit über 50 Jahren ist dieses Gebiet durch die Vertreibung seiner Bewohner, die Zerstörungen des Krieges, das mutwillige Auslöschen der ehemaligen Kultur und den andauernden Verfall durch Fremdbesetzung um Jahrzehnte zurückgefallen


Die Prusai  heute 

Die Bevölkerung der Prußen wird heute rechnerisch auf über eine Million Personen geschätzt. Aufgrund ihrer Vertreibung und Neuansiedlung nach 1945 in verschiedenen Gebieten Deutschlands und anderen Ländern gestaltet sich der Zusammenhalt dieser Volksgruppe schwierig.

1994 hat die Bundesrepublik Deutschland den Dänen, Friesen, Sorben sowie Sinti und Roma den Status einer Nationalen Minderheit in Deutschland zugestanden. Der Antrag der Prußen auf Anerkennung als Minderheit wurde bisher unverständlicherweise abgelehnt. Dieser Status erleichtert es kleinen Gruppen kulturell tätig zu sein und der Bevölkerungsmehrheit die andere Lebensweise und Geschichte näher zu bringen

Die Geschichte der Prußen verlief in ähnlicher Weise wie die ihrer baltischen Nachbarvölker, der Litauer und Letten. Während diese in den letzten Jahren ihre Unabhängigkeit erreichen konnten, bleiben die Prußen weiterhin ihres Landes beraubt und werden wie Jahrhunderte zuvor praktiziert, nicht zur Kenntnis genommen. Ohne eigenes Land, ohne offiziellen Status und  zentrale Stelle ist zu befürchten, dass erneut ein kleines Volk , diesmal in Europa, aus der geschichtlichen Erinnerung verschwinden wird.

Wir hoffen, dass die bisherigen Entscheidungen der offiziellen Stellen überdacht werden und das hartnäckige Beharren, die Prußen wären ausgerottet, beendet wird und bitten daher alle Freunde eingeborener Völker um Zusammenarbeit und Hilfe.
 

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