Home weitere Infos Inhalt / Suche Copyright Impressum Datenschutz

 

Versöhnungsanstalt

 


Mit uns im Dialog bleiben ...

... mit den ODF-Foren auf Yahoo ... auf YouTube ... auf twitter ... auf facebook ... auf meinVZ

weitere Infos
Der Weg in den Krieg


Preußische Allgemeine Zeitung
Preußische Allgemeine Zeitung - Klartext für Deutschland - 4 Wochen gratis testen - hier Klicken!


Hermann Sudermann - Erinnerung an einen ostpreußischen Dichter - Für weitere Infos hier klicken!

Hermann Sudermann


Gedenkschrift - 70 Jahre LO-NRW

70 Jahre LO Landesgr. NRW
für weitere Infos hier klicken


Neues aus der Versöhnungsanstalt
Kolumne von Stefan Scheil (*)

Der polnische Historiker Tomasz Szarota begründet seinen Rückzug aus dem wissenschaftlichen Beraterkreis der Stiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ in einem lesenswerten Interview mit der taz vom 19. Januar 2010.

Treffend ist wohl seine These, daß es der Stiftung weniger um internationale als um die innerdeutsche Versöhnung geht. Das „sichtbare Zeichen“ von Berlin soll nach dem Willen der Bundesregierung die Vertriebenen damit aussöhnen, daß ihnen elementare Rechte  vorenthalten wurden. Einen Versuch der Bundesrepublik, für eine Rückerstattung ihrer verlorenen Vermögenswerte einzutreten, wird es so wenig geben wie den Anlauf für eine Verfolgung von Vertreibungsverbrechen wie Mord und Totschlag.

Verzicht auf ein Viertel Deutschlands

Allenfalls soll daran erinnert werden, daß es so etwas gegeben hat, sorgfältig aufgelöst in eine Allgemeindarstellung von europäischen Vertreibungen des 20. Jahrhunderts, jeweils ohne politische Verantwortungszuweisung – mit einer Ausnahme: Über den Umweg von Kollektivschuldbehauptungen und verqueren Kausalitätsthesen wird den deutschen Vertriebenen eine Mitverantwortung für ihr Schicksal zugeschoben.

Soll man sich nun damit aussöhnen, weil mehr derzeit angeblich nicht durchsetzbar ist? Dies wäre der klassische Weg der Ostpolitk der letzten vierzig Jahre, die mit vollen Händen und ohne Gegenleistung weggab und sich folgerichtig nach dem billionenschweren Verzicht auf ein Viertel Deutschlands aus den Vertreiberstaaten noch Narreteien der Art anhören muß, es fehle an deutschen Reparationsleistungen.

Versöhnung fällt unter diesen Umständen schwer, ob das Zeichen nun „sichtbar“ wird oder nicht und irgendwie auch ganz unabhängig davon, wer letztlich auf welchem Stuhl plaziert wird. Der Bruch von anerkannten Rechtsnormen schafft eben keine Versöhnung, um so weniger, wenn er von Finanztransfers begleitet ist. Dann weckt er eher Begehrlichkeiten.

Zentrum für ehrliche Geschichtsforschung

Auch Szarota winkt mit Geldforderungen: „Sie sehen, daß Berlin den Tätern und Opfern, die im BdV organisiert sind, Millionen an Steuergeldern zuschanzt. Da fragen sich die Griechen, die Italiener, die Polen natürlich: Und was ist mit uns?“ So fragt er. Vielleicht kommen eines Tages wirklich noch die Nachfahren der italienischen Faschisten nach Berlin und wollen Schadensersatz für den Krieg, den diese Faschisten 1940 mutwillig unter anderem gegen Griechenland vom Zaun gebrochen haben.

Sicherheitshalber sollte vor einem Zentrum gegen Vertreibungen wohl doch erst ein Zentrum für ehrliche Geschichtsforschung errichtet werden. Da kann dann auch Tomasz Szarota seinen Platz einnehmen und erklären, wie das so war am 31. August 1939, als der polnische Botschafter in Berlin erklärte, sich nicht für deutsche Verhandlungsangebote interessieren zu müssen und vom kommenden Marsch polnischer Truppen auf Berlin sprach. Und wenn das alles einmal auf dem Tisch war, dann wird es auch eine Chance für wirkliche Versöhnung geben.


Stefan Scheil, Historiker, 1963 in Mannheim geboren, Studium der Geschichte und Philosophie in Mannheim und Karlsruhe, Dr. phil. 1997 in Karlsruhe. Er ist Autor zahlreicher Buchveröffentlichungen zur Vorgeschichte und Eskalation des Zweiten Weltkriegs, sowie zum politischen Antisemitismus in Deutschland, träger des Gerhard-Löwenthal-Preises für Journalisten 2005, verheiratet und Vater von zwei Kindern.

Quelle:
JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co., Kolumne, 22.01.2010,
http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display.154+M5b1170dc038.0.html

Diskutieren Sie diese Meldung in unserem Forum


Medienarbeit über Grenzen hinweg
 
Beiträge von Ostpreußen-TV
jetzt auch als DVD-Video erhältlich


 

Seit dem 02.01.2005 sind Sie der 

. Besucher

Diese Netzseite ist optimiert für 800x600 / 1024x768 oder höher und 24 Bit Farbtiefe sowie MS-Internet Explorer 11.x oder höher.
Netscape ab 7.x oder andere Browser mit Einschränkungen verwendbar. - Soundkarte für Tonwiedergabe erforderlich.

www.ostdeutsches-forum.net/aktuelles/2010
 



zur Landsmannschaft Ostpreußen

Ostpreußen
Erleben Sie Tradition
mit Zukunft

zur Preußischen Allgemeinen Zeitung / Das Ostpreußenblatt zum Preußischen Mediendienst

Die Träger des Ostdeutschen Diskussionsforums:

Bund junges Ostpreußen (BJO)

Arbeitsgemeinschaft Junge Gereration im BdV-NRW
Junge Generation
im BdV NRW

Landsmannschaft Ostpreußen
Landesgruppe Nordrhein-Westfalen e.V.
 
Ostpreußen-TV
über 6,4 Millionen Videoaufrufe

Landsmannschaft Ostpreußen - Landesgruppe NRW

Deutsch / German / allemand English / Englisch français / französisch      

Copyright © 2002-2021  Ostdeutsches Diskussionsforum (ODF)

Stand: 01. Januar 2021

zur Feed-Übersicht