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"Napoleon auf dem Schlachtfeld von Preußisch Eylau": Gemälde von Antoine-Jean Gros (1771-1835)

Alliierte ringen Napoleon erstes Patt ab
Vor 200 Jahren lieferten Russen und Preußen den Franzosen die blutige Schlacht von Preußisch Eylau
von Manuel Ruoff

Nach der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt vom 14. Oktober 1806 trieb Napoleon die Preußen und dann auch deren russische Verbündete erst Richtung Berlin und dann Richtung Königsberg vor sich her. Vor 200 Jahren stand Levin August Graf von Bennigsen mit seinen Russen am Scheideweg. Hinter Preußisch Eylau trennten sich der Weg nach Rußland und der nach Königsberg. Wählte er den nach Königsberg, schnitt er sich von der Heimat ab. Wählte er den nach Rußland, überließ er Napoleon Königsberg. Bei Eylau war die Gegend frei und offen, was der russischen Kampfesführung entgegenkam, und er war es leid, vor Napoleon weiter davonzulaufen, der ihm dicht auf den Fersen war. So blieb er stehen und erwartete in und um Eylau den Feind, der nicht lange auf sich warten ließ.

Als Napoleon am Nachmittag des 7. Februar 1807 mit seinen Franzosen eintraf, wollte er Preußisch Eylau noch gar nicht nehmen: "Man hat mir den Vorschlag gemacht, Eylau noch heute abend zu nehmen, allein einmal bin ich kein Freund von Nachtkämpfen, und dann will ich auch mein Zentrum nicht zu weit vortreiben, ehe nicht Davout, der meinen rechten, und Ney, der meinen linken Flügel bildet, eingetroffen sind." Schlachten entwickeln jedoch oft genug eine Eigendynamik, und so eroberten seine Männer gegen 17 Uhr Eylau. Gegen 18 Uhr eroberten die Russen den Ort zurück, um ihn eine halbe Stunde später wieder zu räumen. Diese Räumung durch den russischen Oberbefehlshaber erscheint heute ebenso widersinnig wie sein Befehl, in der folgenden Nacht kein Feuer zu machen. Letzteres sollte der Tarnung dienen, war jedoch unnötig, da die Franzosen ohnehin wußten, daß ihre Gegner östlich der Stadt lagerten. Das Ergebnis war nur, daß die armen Russen um warmes Essen und eine Nacht gebracht wurden, und das vor dem schweren Tag, der ihnen bevorstand.

Am 8. Februar 1807 fand die eigentliche Schlacht statt. Rund 70000 Franzosen mit 400 Geschützen westlich des Weges von Eylau nach Bartenstein standen auf der anderen Seite des Weges im Abstand von rund 800 bis 1000 Metern rund genauso viele Russen mit etwas mehr, nämlich 450 Kanonen gegenüber. Das Schlachtenglück wechselte an diesem Tage mehrmals. Die Archilesverse der Russen war deren linker Flügel. Dieser war stark nach hinten eingeknickt in Erwartung des Armeekorps von Louis-Nicolas Davout, bei dem es nur eine Frage der Zeit war, bis es vom süd(öst)lich gelegenen Bartenstein kommend in die Kämpfe eingriff. Ein französischer Angriff hier bot sich auch deshalb an, weil dieser Flanke die Reserve fehlte.

Zwischen 8 und 9 Uhr gab Napoleon den Befehl zum Angriff. Die Katastrophe von Preußisch Eylau begann. Gerade jetzt setzte ein dichtes Schneegestöber ein. Der Schnee blies den vorrückenden Franzosen ins Gesicht und kostete deren vorrückendem rechten Flügel die Orientierung, so daß dieser statt auf den linken Flügel auf das Zentrum der Russen marschierte. Die Infanterie des russischen Zentrums wich nun zur Seite und die Franzosen sahen sich zu ihrem Schrecken massierter russischer Artillerie gegenüber, die zuvor durch die Infanteristen ihren Blicken verborgen geblieben war. Die russischen Kanonen richteten unter den Franzosen ein Gemetzel an. Die französische Artillerie hatte nicht folgen können, da sie im Schnee steckengeblieben war, und die französischen Infanteristen konnten nicht schießen, da ihr Pulver auf den Pfannen der Gewehre durch den Schnee feucht geworden war. Den Gegenangriff aus dem russischen Zentrum heraus konnten die Franzosen jedoch abwehren.

Trotz dieses Mißgeschicks des rechten französischen Flügels begann nun zusehends der linke russische Flügel zu schwächeln. Immer mehr Teile des Armeekorps von Davout erschienen auf dem Schlachtfeld und warfen sich gegen die russische Flanke. Die linke Flanke der Russen wich zurück, und es begann ein heftiger Kampf um die in ihrem Rücken liegenden Kreegeberge, in die sie von den vorrückenden Franzosen erst zurück- und aus denen sie schließlich gegen 13 Uhr sogar hinausgedrängt wurden. Von diesen Bergen aus konnten die Franzosen mit 30 schnell herbeigeschafften Geschützen die vor ihnen liegende russische Front der Länge nach von der Seite beschießen.

Ähnlich wie bei der Schlacht von Belle Alliance konnten nun nur noch die Preußen das Blatt wenden. Die Ähnlichkeiten zwischen den beiden Schlachten gegen Bonaparte gehen jedoch noch weiter. 1815 haben die Preußen - seinerzeit mit August Graf Neidhardt von Gneisenau als Stabschef - die Franzosen glauben gemacht, sie würden sich zurückziehen. Dabei machten sie nur einen Schwenker, um dann kurze Zeit später bei der Schlacht von Belle Alliance entscheidend einzugreifen. Analog agierte bei der Schlacht von Preußisch Eylau das preußische Korps von Anton Wilhelm von L'Estocq, dem Gerhard von Scharnhorst als Stabschef zur Seite stand. Der "Tapferste der Tapferen", wie Napoleon seinen Marschall Michel Ney nannte, versuchte, Preußisch Eylau vor den Preußen abzuschirmen, um deren Eingreifen zu verhindern, und so kam es am Morgen des 8. Februar westsüdwestlich von Preußisch Eylau bei Schlauthienen zum Kampf. Die Preußen ließen sich scheinbar Richtung Norden abdrängen. Vermeintlich trieb Ney die Preußen bis nach Kreuzburg vor sich her und damit immer weiter vom Schlachtfeld bei Preußisch Eylau fort. In Wirklichkeit hatte es Ney jedoch nur mit einem Teil des Nachhut und der Reserve zu tun, während sich das Gros des preußischen Korps unbemerkt Richtung Osten abgesetzt hatte, um dann wieder Richtung Preußisch Eylau zu marschieren. Gegen 13 Uhr erreichte das preußische Gros Althof, wo in Sichtweite in südwestlicher Richtung das Schlachtfeld vor ihm lag. Die meisten Flüchtlinge von dort kamen vom linken Flügel der Russen, und so schloß L'Estocq, daß hier die Not am größten und daher sein Eingreifen am gebotensten sei. Gemeinsam mit den Russen gelang es den Preußen, den rechten Flügel der Franzosen wieder zurückzudrücken.

Die Entschlossenheit, mit einem letzten Aufgebot der Kräfte das Blatt zum Sieg zu wenden, fehlte jedoch den Verbündeten. Die Chance, die natürlich auch ein Risiko barg, war vertan, als Ney seinen Irrtum erkannt hatte und nun auch mit seinen Truppen auf dem Schlachtfeld erschien. Die Entscheidungsträger schienen sich zumindest fürs erste mit einem Patt arrangiert zu haben. Die Verluste waren mit etwa 26000 Man auf russischer Seite und 19000 auf französischer hoch, die noch Kampffähigen ermattet. Und die klirrende Kälte tat das Ihrige. Ab 22 Uhr schwiegen die Waffen.

Ungeschlagen befahl Bennigsen gegen den Willen eines Teiles seiner Umgebung sowie des preußischen Hauptquartiers noch in der Nacht die Räumung des Schlachtfeldes und den Rückzug. Die Schlacht von Preußisch Eylau ließ die Preußen trotzdem Hoffnung schöpfen, denn erstmals hatten die Verbündeten einem Angriff Napoleons standhalten können - aber dieses Patt blieb nur eine Ausnahme in der Kette preußisch-russischer Niederlagen im Vierten Koalitionskrieg von 1806/1807.

Quelle:
Preußische Allgemeine Zeitung / Das Ostpreußenblatt, Ausgabe 05/07, 03.02.2007

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