Home weitere Infos Inhalt / Suche Copyright Impressum Datenschutz

 

Stolperfalle Bodenreform

 


Mit uns im Dialog bleiben ...

... mit den ODF-Foren auf Yahoo ... auf YouTube ... auf twitter ... auf facebook ... auf meinVZ

weitere Infos
Kalte Enteignung


Preußische Allgemeine Zeitung
Preußische Allgemeine Zeitung - Klartext für Deutschland - 4 Wochen gratis testen - hier Klicken!


Hermann Sudermann - Erinnerung an einen ostpreußischen Dichter - Für weitere Infos hier klicken!

Hermann Sudermann


Gedenkschrift - 70 Jahre LO-NRW

70 Jahre LO Landesgr. NRW
für weitere Infos hier klicken


Schicksal: Stolperfalle Bodenreform
Edith Milius kämpft um 1518,33 Euro Vertriebenengeld
Von Uta Franke

LÖWENDORF - Die Heimatvertriebenen des Zweiten Weltkrieges vergessen die schwere Zeit der Umsiedlung und des Neubeginns nie. Edith Milius im Ortsteil Löwendorf der Stadt Trebbin ist gleich doppelt betroffen. Sie fühlt sich Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg erneut als Verliererin. Es geht um das Vertriebenenzuwendungsgesetz.

Auf dieser Grundlage erhielten Vertriebene, die bis zur Wiedervereinigung in der ehemaligen DDR gelebt haben, eine einmalige Zuwendung von 4000 Deutsche Mark (DM). Edith Milius stammt aus Pommern. Dort wurde sie am 3. Januar 1942 geboren. Der Vater war im Krieg vermisst. Ihre Mutter harrte mit drei Kindern in der alten Heimat aus. Im Juni 1947 wurde die Familie aus Polen ausgewiesen. Der Vater war nicht wiedergekommen. „Wir landeten im Kreis Wittenberg“, erzählt Edith Milius. Später lernte sie ihren Mann Horst Milius aus Löwendorf kennen, Sohn Peter wurde geboren. „Wir alle haben uns gefreut, als wir erfuhren, dass wir diese Zuwendung erhalten sollten“, erinnert sich Edith Milius. Sie hat viele Jahre als Fleischwaren-Verkäuferin in Trebbin gearbeitet. Die Rente der 69-Jährigen ist nicht gerade üppig.

Umso größer war die Enttäuschung, als ihr Antrag auf Vertriebenengeld mit lediglich 1030,40 DM bewilligt wurde. Der Grund dafür war Bodenreformwald, den ihr Mann von seinem Vater geerbt hatte. „Ich galt automatisch mit als Eigentümerin des Waldes. Wir hatten ja damals keinen Ehevertrag“, so Edith Milius.

Das ihr zustehende Geld wurde mit der Waldfläche verrechnet. Laut Vertriebenenzuwendungsgesetz sind Vertriebene, „die rechtsbeständig Bodenreformland erhalten haben, von der Zuwendung ausgenommen“.

Gut, dachten Edith und Horst Milius, „dann verkaufen wir halt den Wald“. Die Idee hatten sie ohnehin schon eine Weile. Doch der Bodenreformwald war inzwischen dem ursprünglichen Besitzer, der Johannischen Kirche Berlin-Nikolassee, wieder rückübertragen worden. „Hätten die Behörden nicht vorher prüfen können oder müssen, wer der Voreigentümer des Waldes war?“, so Edith Milius. Daraus hätte sich aus ihrer Sicht ableiten lassen können, ob eventuell berechtigte Rückübergabeansprüche bestehen. Das hätte möglicherweise die Entscheidung über die ihr zustehende Zuwendung beeinflussen können. „Mein Zuwendungsbescheid wurde offenbar auf einer falschen Grundlage erstellt“, sagt sie. Edith Milius fühlt sich ungerecht behandelt. „Mir müsste noch ein Betrag von 1518,33 Euro Vertriebenengeld zustehen“, hat sie ausgerechnet. Edith Milius hat sich in den letzten Jahren an verschiedene Behörden gewandt. Zu Hause stapeln sich Aktenberge. Das alles hat auch schon ein erkleckliches Sümmchen Geld gekostet.

„Ich hätte mir meinen Ruhestand auch anders gewünscht, als mich mit Ämtern herumzuschlagen“, sagt Edith Milius. Sie hat auch schon an Ministerpräsident Matthias Platzeck geschrieben. Er verwies die Angelegenheit an das zuständige Landesamt und das wiederum auf die gesetzliche Grundlage. „Außerdem hätte ich eine Widerspruchsfrist nicht eingehalten, was heißt, ich hätte damals darauf verzichtet, Rechtsmittel einzulegen“, so Edith Milius. Sie weiß bis heute nicht genau, welche Frist das gewesen sein soll. „Ich war von Anfang an hinterher und habe nichts schleifen lassen“, ist sie sich sicher.

Edith Milius weiß trotzdem langsam nicht mehr weiter. Der Wald gehört wieder den ursprünglichen Besitzern „und ich bin trotz allem Vertriebene“. Mit Hilfe eines Rechtsanwalts könnte sie versuchen, den Differenzbetrag von 1518,33 Euro vielleicht doch noch zu erstreiten. Doch die Rentnerin weiß, dass sie das sehr viel kosten könnte.

Quellen:
Foto: Archivmaterial;
Text: Märkische Allgemeine, Nachrichten, 19.05.2011,
www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12088264/61939/Edith-Milius-kaempft-um...

Diskutieren Sie diese Meldung in unserem Forum


Medienarbeit über Grenzen hinweg
 
Beiträge von Ostpreußen-TV
jetzt auch als DVD-Video erhältlich


 

Seit dem 02.01.2005 sind Sie der 

. Besucher

Diese Netzseite ist optimiert für 800x600 / 1024x768 oder höher und 24 Bit Farbtiefe sowie MS-Internet Explorer 11.x oder höher.
Netscape ab 7.x oder andere Browser mit Einschränkungen verwendbar. - Soundkarte für Tonwiedergabe erforderlich.

www.ostdeutsches-forum.net/aktuelles/2011
 


Deutsche Opfer Geschichtswissenschaft Die Konservativen Bürgerliche Feigheit Sichtachse Anderthalb Stunden Sprachglosse Störung von Links Kein Sammelsurium Angekommen Gedenkkreuz ... Bundeswehrtradition Das Boot 2.0 Ilja Ehrenburg Ringen geht weiter Migrationshintergrund Fehlende Bindung Einheitsfeier Die PAZ auf Wikipedia Hakenkreuzattacke Kaczynski warnt ... Rückbenennung ... Kritik an Versendung Westpreußen-Museum Wahrheit und Dialog Hinweise ... Donauschwaben Buch zurückgezogen geeintes Europa Zeit großer Gesten im Landtag NRW Ehre in Paris Anbiedern "Fall Barbarossa" Hindenburgplatz 17. Juni 1953 Landerwerb Tschechische Politiker Defizite erkennen Polnischstämmige Steinbach fordert ... Pendelschlag ... Westerwelle gedenkt UN-Menschenrechtsrat Stolperfalle Bodenreform CDU verteidigt ... Wolfskinder der 8. Mai ... The Soviet Story neuer Dokumentarfilm Neue Menschlichkeit Sudetendeutsche ... Missdeutung Schlesische Jugend Historisierung Verunglimpfung Grenzstreit Macht siegte ... Miegel-Denkmal Preußen mißbraucht Identitätsfrage »Aufwachen!« Schicksalsjahre Preussenverbot Gedenktafel zerstört Die Bomber Klageabweisung Raubgut zurück Die Stadt Plana ... mangelnde Aufarbeitung Gier der Popen Eindeutigkeit tut not sanierte Kirchen Verdienstorden Entschädigung Benesch-Dekrete ... 48.000 Tote ... ? Neues Massengrab Reichsgründung 1871 Heiße Kartoffel Herzenskälte


zur Landsmannschaft Ostpreußen

Ostpreußen
Erleben Sie Tradition
mit Zukunft

zur Preußischen Allgemeinen Zeitung / Das Ostpreußenblatt zum Preußischen Mediendienst

Die Träger des Ostdeutschen Diskussionsforums:

Bund junges Ostpreußen (BJO)

Arbeitsgemeinschaft Junge Gereration im BdV-NRW
Junge Generation
im BdV NRW

Landsmannschaft Ostpreußen
Landesgruppe Nordrhein-Westfalen e.V.
 
Ostpreußen-TV
über 6,4 Millionen Videoaufrufe

Landsmannschaft Ostpreußen - Landesgruppe NRW

Deutsch / German / allemand English / Englisch français / französisch      

Copyright © 2002-2021  Ostdeutsches Diskussionsforum (ODF)

Stand: 11. Januar 2021

zur Feed-Übersicht